Handball Performance: Gescheiterter erfolgloser Alfred Gislason

Handball WM 2025 Deutschland DHB Alfred Gislason – Copyright: Marco Wolf/DHB
Handball WM 2025 Deutschland DHB Alfred Gislason – Copyright: Marco Wolf/DHB

Handball WM 2025 IHF Männer Weltmeisterschaft Kroatien Dänemark Norwegen – VETOVOTES Deutschland.

Handball WM 2025 Live Männer IHF Weltmeisterschaft Kommentar Deutschland:  

Das sportliche Ergebnis für die deutsche Handball-Nationalmannschaft der Männer unter Bundestrainer Alfred Gislason war bei dieser Weltmeisterschaft unter der Benchmark-Lupe wie schon bei der Heim-EM 2024 nur eine mittelmäßige, tendenziell eher noch schlechtere Bilanz der Handball-Großmacht Deutschland. Geschweige denn ein „Wintermärchen“ anno 2016 oder ein zweites „Wunder“ analog der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris. Diese Weltmeisterschaft war kein leistungssportliches Ruhmesblatt der deutschen Männer-Nationalmannschaft.

Handball WM 2025 Frank Zepp SPORT4FINAL Unity Arena Oslo – Copyright ©: Frank Zepp / SPORT4FINAL
Handball WM 2025 Frank Zepp SPORT4FINAL Unity Arena Oslo – Copyright ©: Frank Zepp / SPORT4FINAL

Ein Kommentar von SPORT4FINAL-Redakteur Frank Zepp.

05.02.2025VETOVOTES Deutschland / Frank Zepp:

Handball WM 2025 IHF Männer Weltmeisterschaft Kommentar Deutschland Performance – eine Bilanz in Zahlen und Worten:

Nach dem kurzen „Höhenflug“ in Paris stagniert die Leistungsentwicklung der deutschen Mannschaft unter dem Bundestrainer Alfred Gislason weiter. Das DHB-Team war sowohl vom Ergebnis als WM-Sechster als auch dem spielkulturellen Teamplay weit weg von Weltklasse und absoluter Weltspitze.

Es bleibt weiterhin eine sportliche Qualitätsfrage der deutschen Auswahl unter Alfred Gislason! Ein Rückschritt in der Performance wurde mehr als deutlich sichtbar.

1. Alfred Gislason: Warum die DHB-Verantwortlichen immer weiter ohne echten Leistungsnachweis (Ausnahme Olympia-Viertelfinale mit dem Jahrhundertfehler von Dika Mem – Deutschland war gegen Frankreich das spielerisch unterlegene Team) Bundestrainer Gislason weiter die Geschicke der Männer-Nationalmannschaft überlassen, bleibt seit der mittelmäßigen Heim-EM 2024 ein Rätsel. Oder charakterisiert Nibelungentreue dieses Arbeitsverhältnis besser? Nur zur Erinnerung: Vorgänger Christian Prokop wurde nach WM-Platz vier 2019 und EM-Rang fünf 2020 kurzer Hand entlassen. Diese „operative“ Entscheidung zu Gunsten Gislasons wurde seinerzeit innerhalb weniger Tage (Stunden) gefällt.

2. Gislasons Nationalmannschafts-Bilanz:

Olympia 2021: Platz 6

2021: WM Platz 12

2022: EURO Platz 7

2023: WM Platz 5

Olympia 2024: Silber

2024: EURO Platz 4

2025: WM Platz 6

3. Neuer Bundestrainer für Heim-WM 2027? Gislasons „Endlos“-Vertrag läuft noch bis nach der Heim-WM 2027. Ob Alfred Gislason bei der EHF EURO 2026 sein deutsches Team in die Finalrunde von Herning (Dänemark – Plätze 1 bis 6) führen kann, steht bei der immer stärker werdenden europäischen Konkurrenz auch in den Sternen. Warum kann man nicht zwei Jahre vor der so wichtigen Heim-WM in Deutschland im vom DHB selbst aufgerufenen „Jahrzehnt des deutschen Handballs“ den tendenziell erfolglosen Bundestrainer austauschen? Für die SPORT4FINAL-Redaktion war Alfred Gislason schon nach der schwachen Heim-EM 2024 als Bundestrainer gescheitert.

4. WM-Bilanz: Deutschland besaß eine Glücks-Auslosung für die Vor- und Hauptrunde. Das DHB-Team absolvierte 7 WM-Spiele und erzielte 5 Pflichtsiege sowie kassierte zwei Benchmark-Niederlagen: Gewonnen wurde gegen die Schweiz (WM-11.), Italien (16.), Tschechien (19.), Tunesien (22.) und Polen (25.). Bis auf das Tunesien-Spiel waren alle ersten Halbzeiten äußerst schwach seitens der deutschen Mannschaft. Die DHB-Auswahl verlor gegen die Halbfinalisten Dänemark (Klassenunterschied mit 10 Tore-Niederlage) sowie im Viertelfinale gegen Portugal nach ebenfalls sehr schlechter erster Hälfte (9 eigene Treffer). Dies ist kein qualitativer Leistungsnachweis für die absolute Weltspitze! Eher wieder eine Talfahrt in die handballerische Mittelmäßigkeit!

5. Performance: Der Performance-Rückstand zur absoluten Weltspitze mit Dänemark und Frankreich wurde seit der Handball WM 2023 nicht verkürzt. Deutschlands Männer befinden sich weiter in der Rückentwicklungs-(Stagnations)-Phase. Das „Wunder von Lille“ war Dika Mem sowie den dänischen Schiedsrichtern zu verdanken und gilt spätestens nach dieser Weltmeisterschaft als sportliche „Eintagsfliege“. Es ist und bleibt weiter eine Qualitätsfrage im deutschen Männer-Handball! Dieser ist der unmittelbaren Weltspitze nach wie vor nicht näher gekommen!

6. Top- und Benchmark-Spiele: Was sich seit 2016 (Europameister-Titel und Olympia-Bronze sowie die berühmte Ausnahme Paris 2024) wie ein roter medaillenloser Faden durch die Bilanz und Leistungsfähigkeit der Männer-Nationalmannschaft zieht, ist folgendes: Die verlorenen Top- und Benchmark-Spiele gegen Mitfavoriten oder Top-4-Teams in der Welt. Das ist auf die fehlende sportliche individuelle und Team-Qualität auf höchstem Level unter den Bundestrainern Christian Prokop und Alfred Gislason zurück zuführen.

7. Weltklasse-Spieler: Durch das ganze WM-Championat 2025 zogen sich die inkonstanten, sehr durchwachsenen Leistungen vieler deutscher Spieler. Kein Match wurde über 60 Minuten durchgängig auf hohem Niveau absolviert. Deutschland besitzt mit Torhüter Andreas Wolff wirklich nur einen seit Jahren (2016 und wieder ab 2022) auf Weltklasse-Niveau agierenden Spieler. Kapitän Johannes Golla (EM-All-Star 2022) war 2022 und 2023 bereits auf diesem Weg – zeigte aber danach auch schwankende Leistungen in der Nationalmannschaft. Juri Knorr, Julian Köster oder Renars Uscins sind noch lange keine Weltklasse-Spieler. Denn diese Stars beweisen konstant über viele Jahre ihr herausragendes Können.

8. Abwehr und Angriff: Mehr als deutliche „Berg-und-Talfahrten“ in allen Matches offenbarten die deutschen Spieler in beiden Teilbereichen des Handballs – sowohl bei den Pflichtsiegen als auch den Benchmark-Niederlagen. Gegen Dänemark wurden 40 Treffer (!) kassiert. Dem dänischen Tempohandball war das DHB-Team nicht gewachsen und technische Fehler gehörten in jedem Match zum „Alltag“. Individuelle Fehler kamen hinzu – bspw. Johannes Golla in den letzten Sekunden der Verlängerung gegen Portugal. Ein Stopp-Foul gegen Martim Costa hätte Deutschland in die zweite Verlängerung gebracht. Oder ein gut vorbereiteter Angriff mit Torwurf in den letzten Sekunden der regulären Spielzeit und nicht ein Pass auf Uscins in Rechtsaußenposition. Deutschland agierte im Positionsangriff weitestgehend plan-, struktur- und ideenlos, fast ohne Tempospiel, kaum 2. / 3. Welle und wenig Gegenstöße – auch dies offenbarte keine erfreuliche Bilanz. Eine detailliertere Analyse sollten die Trainer und Verantwortlichen durchführen. Insgesamt war überhaupt kein Glanz im deutschen Teamplay erkennbar – geschweige denn die Vorbereitungen auf die Matches. Wenn man in vier Begegnungen der Vor- und Hauptrunde eine Halbzeit benötigte, um die Spielweise des Gegners zu studieren, um geeignete sportliche Gegenmittel nach der Pause zu finden.

9. Quintessenz: Die Gretchenfrage in der negativen Entscheidung: Die deutschen Handballer sind bei weitem noch nicht auf Augenhöhe mit den besten Mannschaften der Welt – außer Dänemark – also mit Frankreich, auch Kroatien und Portugal aktuell. Bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 war Deutschland trotz der Silbermedaille hinter Olympiasieger Dänemark und Frankreich von der spielkulturellen Performance nur das drittbeste Team. Diese Top-3-Platzierung konnte bei der Handball WM 2025 leider nicht bestätigt werden. Dazu waren die Leistungslücken und die Team-Inkonstanz leider zu groß. Es gab für das Gislason-Team einen herben Rückschlag im World-Ranking und der sportlichen Leistungsstärke.

10. Ausblick: Die nächsten Medaillen-Chancen sowie die Hoffnungen auf ein Wintermärchen sind am Horizont bereits sichtbar: Die Handball EHF EURO 2026 in Dänemark, Schweden und Norwegen mit der Finalrunde in Herning. Es folgt die Heim-Weltmeisterschaft 2027 in Deutschland. Der „Medaillen-Druck“ auf die deutsche Mannschaft wird in den kommenden Jahren weiter wachsen.

Handball WM 2025 Männer Team Deutschland DHB – Hinten von links: Bundestrainer Alfred Gislason, Co-Trainer Erik Wudtke, Johannes Golla, Marko Grgic, Julian Köster, Justus Fischer, Tim Zechel, Bundestrainer Athletik Dr. Simon Overkamp, Bundestrainer Torwart Mattias Andersson. Mitte: Teamkoordinator Volker Schurr, Nationalmannschaftsmanager Benjamin Chatton, Nils Lichtlein, Franz Semper, Christoph Steinert, Lukas Stutzke, Luca Witzke, Juri Knorr, Renars Uscins, Mannschaftsarzt Dr. Philip Lübke. Vorn: Physiotherapeut Dennis Finke, Rune Dahmke, Lukas Mertens, David Späth, Andreas Wolff, Joel Birlehm, Lukas Zerbe, Timo Kastening, Physiotherapeut Martin Leuthner – Copyright: Marco Wolf/DHB
Handball WM 2025 Männer Team Deutschland DHB – Hinten von links: Bundestrainer Alfred Gislason, Co-Trainer Erik Wudtke, Johannes Golla, Marko Grgic, Julian Köster, Justus Fischer, Tim Zechel, Bundestrainer Athletik Dr. Simon Overkamp, Bundestrainer Torwart Mattias Andersson. Mitte: Teamkoordinator Volker Schurr, Nationalmannschaftsmanager Benjamin Chatton, Nils Lichtlein, Franz Semper, Christoph Steinert, Lukas Stutzke, Luca Witzke, Juri Knorr, Renars Uscins, Mannschaftsarzt Dr. Philip Lübke. Vorn: Physiotherapeut Dennis Finke, Rune Dahmke, Lukas Mertens, David Späth, Andreas Wolff, Joel Birlehm, Lukas Zerbe, Timo Kastening, Physiotherapeut Martin Leuthner – Copyright: Marco Wolf/DHB
Das WM-Aufgebot der deutschen Handball-Nationalmannschaft:

Tor: David Späth (Rhein-Neckar Löwen), Andreas Wolff (THW Kiel)

Feld: Rune Dahmke (THW Kiel), Justus Fischer (TSV Hannover-Burgdorf), Johannes Golla (SG Flensburg-Handewitt), Marko Grgic (ThSV Eisenach), Lukas Stutzke (TSV Hannover-Burgdorf), Timo Kastening (MT Melsungen), Juri Knorr (Rhein-Neckar Löwen), Julian Köster (VfL Gummersbach), Nils Lichtlein (Füchse Berlin), Lukas Mertens (SC Magdeburg), Franz Semper (SC DHfK Leipzig), Christoph Steinert (HC Erlangen), Renars Uscins (TSV Hannover-Burgdorf), Luca Witzke (SC DHfK Leipzig), Lukas Zerbe (THW Kiel)

Finale Kroatien vs. Dänemark

Bronze Frankreich vs. Portugal

Handball WM 2025 Männer Weltmeisterschaft Spielplan Finalrunde

Viertelfinale: Portugal schlug Deutschland in Extra Time

Hauptrunde Live: Dänemark dominierte Deutschland

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